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Nach rund drei Jahren Funkstille haben sich AEBA entschlossen, die Welt mit einem neuen Album zu beglücken. An vergangene Werbeslogans kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern, doch heuer spielen die Norddeutschen "Apokalyptik Black Metal". Damit kann natürlich niemand etwas anfangen, doch nach eingehender Beschäftigung mit "Shemhamforash" komme ich zu dem Schluss, dass man in Kiel unter "apokalyptik" wohl melodisch und harmlos versteht. Denn so klingen AEBA in meinen Ohren: in erster Linie leicht verdaulich. Man fühlt sich etwas an das neueste Werk der Dunkelgrafen erinnert, obwohl bemerkt werden muss, dass AEBA etwas
forscher zur Sache gehen und auf Heavy-Metal-Anleihen weitgehend verzichten. Was beide Bands vereint, ist die
Tatsache, dass die Musik sehr leicht ins Ohr geht. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die sehr saubere Produktion.
Nun sind natürlich weder Eingängigkeit noch polierter Klang per se verdammenswert. (Und jetzt warten alle auf ein "aber", also will ich mal nicht so sein.) ABER: "Shemhamforash" geht nicht nur ohne Widerstand in die
Gehörgänge, das Album hat auch eine sehr begrenzte Halbwertszeit und verlässt diese genauso schnell wieder. Die 55 Minuten ziehen einfach am Hörer vorbei, ohne dass irgendetwas
hängen bleiben würde. Alles sehr "nett"
anzuhören, aber der Wunsch, mit diesem Album eine länger währende Beziehung einzugehen, stellt sich einfach nicht ein. Einzig bei "As Wolf Among Sheep" horcht man ob einer gelungenen Passage kurz auf. Dummerweise klingt diese allzu vertraut, und nach einiger Zeit
erinnert man sich des Vorbilds. Behemoth' "Chant For Eschaton 2000" hat ihr offensichtlch Pate gestanden, mithin ein zweifelhafter "Höhepunkt" für ein AEBA-Album.
"Shemhamforash" ist sicher nicht das schlechteste Album aller Zeiten, dafür sind die Norddeutschen mittlerweile viel zu professionell. Man ist um Abwechslung bemüht, beherrscht seine Instrumente und ist mit den Stilmitteln im melodischen BM wohlvertraut. Leider war die Band aber nicht in der Lage, mit diesen Mitteln ein paar Lieder zu schreiben, an die man sich nach drei Minuten noch erinnern würde. Das Ergebnis ist ein recht charakterloses Stück Musik, das aufgrund seines Mangels an kompositorischer Substanz sehr schnell sehr langweilig wird. In der Tat so langweilig, dass man Zeit hat auf dumme Gedanken zu kommen und alsbald darüber philosophiert, ob AEBA bei der Benennung ihrer Band eventuell von vier Schweden beeinflusst worden sind, die ihre Gruppe damals nach vier Dämonen der Pophölle benannt haben: Agnetha, Björn, Benny, Anna-Frid. Naja, lassen wir das... |
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