|
Ich hab gar nicht erst vor, mich ellenlang bei einer Einleitung aufzuhalten. Kann ich im Grunde auch nicht,
denn Informationen liegen mir eh keine vor, da eine Band-Homepage nicht vorhanden ist und Ad Infernas Label
Silverdust Records im besten sozialistischen Sinne diese Promo lediglich in einer coverlosen Papphülle, ohne
nennenswertes Hintergrundmaterial, verschickt hat. Erster fetter Minuspunkt.
Musikalisch krümelt dann auch vehement Kandis aus den Boxen. Das könnte als Review prinzipiell genügen, denn
was sollte den Lauschangreifer jetzt noch anderes erwarten, als ein schwülstig-zappeliger Hybrid aus C.O.F.
und Dimmu Borgir? Richtig, nichts. Und dabei bleibt es auch: die Tracks ersaufen förmlich in einer Brühe aus
Kitsch und Schmand, vermengt mit allem, was man dem Melo/"Symphonic" BM-Metier auch nur entlehnen kann.
Abwechslung an jeder Nuttenlaterne, 'leidenschaftliche' Gitarrensoli, weit hinten stehendes 08/15-Riffing,
variabler Gesang, über allem thronende Keyboards, etc. - was das Herz eines jeden Anhängers der Outputs oben
genannter Bands zum freudigen Platzen bringt. Ein Wunder, dass die Froschmänner trotzdem kaum ein Schwein
kennt. Plakativ reitet man auf jedem schlampigen Klischee rum, dass es fast schon wehtut. Sogar der
neumodische Ausfallschritt in technotische Gefilde fehlt hier nicht. Ein Falkenbach-Cover ("Baldurs Tod")
gibt's als Sahnekrone oben drauf. Doch auch das wurde komplett verhunzt. Zwar gibt's 2-3 nette Melodiebögen,
die gefallen könnten, so fängt der Opener "Votre Déchéance" gar nicht mal so scheiße an, dabei bleibt's dann
aber auch.
Über Produktion und ähnliches Gedöns lasse ich mich jetzt nicht aus. Wenn man eventuelle, gute Ansätze
beispielsweise wie die Wunderkinder von Cryogenic weitergestrickt hätte, würde wohl kein gänzlicher Reinfall
vorliegen. Da man's aber musikalisch schlicht nicht drauf hat, rate ich den Franzosen, sich lieber eingehend
mit den Goth-Lolitas, denen dieser Schmarrn hier gefallen dürfte, zu befassen, als einen weiteren
Studioaufenthalt zu wagen. |
|