|
Ähnlich den momentan auf ihrem Zenit stehenden Lunar Aurora ließen Abusus ihr bereits komplett fertig
eingespieltes und produktionsbezogen vollbrachtes Werk ein Jahr lang reifen, bis sich schließlich die Gelegenheit
fand, die vertonten Gedichte Walter Flex' auf schwarze Tonträger zu pressen, um dem eh schon lange lechzenden
Publikum die Möglichkeit zu geben, eine Kopie entgeltlich abzustauben. Veröffentlicht wurde "Lichter, Gedanken
und Lieder..." von der Aachener Black Metal Bruderschaft, auch unter dem Kürzel WÓD VÁN bekannt; somit sollte
also klar sein, wer hinter diesem Projekt wohl stehen könnte... widmen wir uns nun lieber der Musik.
Ein schier endlos weinender Himmel samt dazugehörendem Donnergrollen begleitet ohne Unterbrechung die Lieder,
wobei diese Klangkulisse eher im Vordergrund steht. Den Anfang macht das stimmige Intro "Der Spuk", das nebst
Sprachsamples aus John Sinclairs "Der schwarze Henker" (Randbemerkung: einer meiner Lieblingsstreifen) teils
schwerst doomige Passagen beinhaltet, ergo einen gelungenen Einstieg in den exakt vierunddreißigminütigen Akt
darstellt und den Hörer auf große Taten vorbereitet. Sobald jedoch der nachfolgende Beitrag ins Rollen kommt,
erfüllen getragene, in höchstem Maße schwermütige Riffs den Raum. Lange zieht sich dieses famos umgesetzte
Geschehen hin, gegen Ende gibt man nochmals Gas, die Lyrik wird in einem leicht abgehackten Rhythmus vorgetragen.
Zweifel, ob dasselbe Schema die nächsten drei Male wiederverwendet wird, werden im nächsten Moment vernichtet:
Der definitive Höhepunkt "Im Schützengraben" fesselt anhand seines langsamen Voranschreitens der
Musik als auch des Textes. Ich finde diesbezüglich keine andere Beschreibung als das Wort "faszinierend".
Weiterhin baut das nächste Stück auf dem Prinzip von "Helle, junge Seele, sing" auf, verpackt in einen kürzeren
Zeitrahmen. Das Schlusslicht macht "Ich habe Hass getragen" aus, wobei hier zunächst der Schwerpunkt auf den
Lyrics liegt, bevor es in den instrumental ausgezeichnet gestalteten Schlussbereich übergeht, der mit dem endet,
was das Geschehen bereits eingeläutet hat: den Regengüssen.
Fazit: Eigentlich kann ich mich nicht beklagen, Abusus haben auf ihrem Erstling wirklich hervorragende Arbeit
geleistet - für die gibt's erstmal neun Punkte. Mal schauen, ob dieses Projekt keine Eintagsfliege bleibt... |
|