ABUSED MAJESTY

Serpenthrone (CD 2004)


Ja wie geil, endlich mal wieder brutaler Black Metal, ohne Kompromisse, Anbiederung oder kommerzielle Ausrichtung. Hier geht es zurück zum Ursprung des Black Metal der zweiten Welle, keine Keys, kein Ballast, pure Schwärze. ...halt, das ist ja die CD von Wolfsschrei, die ich da höre. Moment, grad mal wechseln.
Was für eine belanglose Scheiße ist das denn? Nicht meckern, dass das jetzt so hart klingt, aber man kann seine Musik nicht stärker nach dem aktuellen Trend ausrichten, als es diese 3 Polen gemacht haben. Ihr seid 14, richtig böse, Slipknot reicht nicht mehr zum Mutti ärgern und eure Freunde kennen Dimmu schon? Dann nehmt Abused Majesty, der Name klingt schön nach Underground, ist aber dennoch der gleiche Kack wie beim großen Bruder aus Norwegen. Diese Veröffentlichung ist sowas von vorhersehbar, das glaubt ihr gar nicht. Ein Beispiel: "The Fall Of Black Fortress" - Seichtes Keygezappel davor als Intro, dann wird schnell geprügelt, die Drums natürlich vom Feinsten getriggert und der Gesang so richtig schön "böse"; schnell geht's über in Midtempo, sonst rutscht den kleinen Mädels noch der Teddy aus der Hand, ein paar Death Metalriffs dazu gestreut, denn man möchte ja nicht nur die Truefraktion ansprechen und ein schöner Refrain, den man auf dem Wacken herrlich mitgrölen kann und fertig ist der Hit. Oder wie wär's mit "A Burning Army"? Schöne Clean-Gitarren zum Anfang, kleines, klassisches Metalriff obendrauf und ein ganz finsterer Schrei leiten den Song ein und geben ihm eine ganz tolle In Flames-Note. Und dann... dann... 3, 2, 1 kurzes Break und ab geht das Geprügel, welches wiederum mit schönen Todesmörtelriffs verfeinert wird und später auch noch von "hymnischen" Keyboardlinien unterstützt wird, die so richtig zum Schunkeln einladen.
Ja, wie? Ihr steht auf so was nicht? Ihr habt keine Lust auf dimmu-bogiresken "Black" Metal? Ihr wollt nicht dazu gehören? Willkommen im Klub, denn ich habe, mit Verlaub, echt die Schnauze voll von diesem ganzen schönen Black Metal. Da ist keine Aggressivität, da ist kein Hass, da ist keine Seele. Musikstudenten, die gehört haben, dass Black Metal jetzt "in" ist und beim Aufnehmen schon die ganze Zeit an die vielen 16jährigen Mädels gedacht haben, die ihnen aus dem Publikum ihre Strings auf die Bühne werfen. Hier wird einfach nur geklaut und zwar überall. Gesang, Spielart der Instrumente und dieses ständige Serpentgeseier kennt man ja auch von den Helden aus dem Norden.
Lediglich beim Bandnamen muss ich den Herren eine gute Wahl attestieren, denn ihre eigene Majesty (die offensichtlich DB ist) haben sie wirklich gut ausgenutzt, die Nummer des Maklers und des Reisebüros können sie sich schon mal raussuchen.
Fazit: ich habe früher bei Bands in dieser Richtung noch die Fähigkeit an den Instrumenten mit bewertet, was dann meistens zu 5/10 Punkten geführt hat und auch hier der Fall wäre. Aber ich habe es satt, für solchen Ideenklau (noch dazu von schlechten Vorbildern) noch eine mittelmäßige Bewertung abzugeben. Hier wird einfach gestohlen, einem Trend hinterhergehechelt und Musik ohne Seele gespielt und ich bin nicht gewillt, sowas noch zu unterstützen. Basta!

1/10

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odium
13.05.2005


Redaktionsbewertung:
azaghal 2 psephos -
Laeknishendr 3 Amicus 4
Erik - odium 1
sic - Wolfsgrimm -
IT - Mondtus -
Argathon -
Gesamtdurchschnitt: 2,5