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Mit "Marching Upon Forgotten Ashes" legt uns diese, 2002 gegründete, italienische Band also ihr Debutalbum zu
Füßen. Obwohl die Mitglieder vorher schon in anderen Bands (z.B. Aisling) gespielt haben, empfinde ich es
persönlich immer als etwas vorschnell, sofort ein Album aufzunehmen, anstatt langsam zu wachsen und Schritt
für Schritt vorzugehen. Laut Beizettel zur CD muss man sich darüber aber keine Sorgen machen, da sich auf
dieser Veröffentlichung sowieso 9 Hymnen befinden, welche in perfektem Sound erklingen. Ob dem denn
tatsächlich so ist, möchte ich euch im Laufe dieser Besprechung zeigen.
Die Musik Absentia Lunaes zu beschreiben fällt mir erst mal schwer, da diese als solche sehr vertrackt und
technisch rüberkommt. Grob gesagt, handelt es sich natürlich um Black Metal, allerdings bringen die Männer
und die Dame (erstaunlicherweise die Songwriterin) auch viele andere Einflüsse mit auf diesen Silberling.
Dabei reicht die Palette von Industrialanleihen, über Ambientparts ("Marching Under The Apocalypse Flag")
bis hin zu opernhaften Klargesängen à la Dornenreich, ebenfalls in Lied Nummer 2 zu belauschen. Was mir als
Erstes negativ aufgefallen ist, sind die unsäglichen Drums. Hier hat man eher das Gefühl, ein kleines
Maschinchen aus Fernost würde für den Rhythmus sorgen und nicht ein Mensch aus Fleisch und Blut, denn das
Schlagzeug klingt sowas von übertrieben getriggert und steril, dass es, für meine Ohren zumindest, kaum
auszuhalten ist. Bestes Beispiel dafür wäre "Debries Of Forgotten Tragedies", welches mich nicht nur aufgrund
der Drums an neuere Satyricon erinnert. Auch der Gesang ist etwas gewöhnungsbedürftig, da er mit einigen
Effekten belegt ist, um dem Ganzen wohl einen futuristischen Anstrich zu geben.
Das ist in meinen Augen auch das Hauptmanko der gesamten Platte. Die Band versucht krampfhaft innovativ zu
sein, etwas Neues, Modernes zu erschaffen und verliert dabei aber irgendwie das Gefühl für die Musik völlig
aus den Augen, welches beim Black Metal nun mal essentiell sein sollte. Dadurch klingt alles total überladen
und man hat das Gefühl, dass die Band einfach nur zeigen wollte, wie toll sie ihre Instrumente beherrschen
kann und was für "verrückte" sie Ideen hat. Sicher, der Silberling hat einige Stellen, die mich durchaus
ansprechen und überzeugen können; zum Beispiel einige Riffs in "Burning A Candle" oder das "Intro" und "Outro"
(nicht sehr originelle Titel) und auch der gut vernehmbare Bass gefällt mir. Ebenso kann man nicht abstreiten,
dass die Musiker aus dem Land des Weins und der Pizza ihre Instrumente und das Songwriting sehr gut
beherrschen, aber das ist eben nicht alles. Das Gefühl und die Emotionen treten eindeutig zurück und
überlassen den Platz einer sehr maschinellen Kälte, welche heutzutage scheinbar Mode ist.
Nun, mich kann das Dargebotene kaum überzeugen, wobei ich zugeben muss, dass ich generell nicht auf diesen
neumodischen Black Metal stehe, aber die hier vertretenen Songs als Hymne zu bezeichnen, finde ich etwas
vermessen. Lasst es mich so sagen: Die Band versteht ihre Instrumente zu spielen und kann gefällige Songs
schreiben, aber um mitreißende, fesselnde Schwarzmetallstücke zu kreieren, bedarf es eben mehr, als purer
Technik! |
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