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:: Review I ::
Diesmal
gibt uns eine Band die Ehre, die der (ehemaligen?) Black Metal Hochburg
Norwegens entstammt. Wir sprechen von 1349, die es nach ihrem Black
Metal Feuerwerk "Liberation" auch im Jahr 2004 nach noch mehr
Erfolg dürstet.
Das neue Werk "Beyond The Apocalypse" beginnt mit einem kurzen
Intro und danach stellt sich auch gleich die erste Ernüchterung ein.
Die Produktion gibt sich überaus neumodisch und viel zu sauber, sodass
das Flair des Vorgängers bei weitem nicht erreicht werden kann. Leider
muss man vorweg schon mal betonen, dass der Death Metal-Anteil stark
gestiegen ist - ob dies ein Grund zum Jubeln ist, sei dahingestellt.
Zwar beherrschen alle Mitglieder von 1349 ihr Instrument gut, der
Schlagzeuger sogar überragend, nur was nützt mir das alles, wenn
sowohl Riffing als auch das Drumplay sich allzu sehr an bekannten
"Größen" aus Norwegen orientiert und somit Eigenständigkeit
hier pure Fehlanzeige ist; ich trauere schon jetzt dem Vorgänger nach.
Doch es ist nicht alles im Zuge der "Weiterentwicklung"
verloren gegangen. Manche Lieder versprühen nach wie vor den Charme
vergangener Tage wie z.B. "Singer Of Strange Songs", der durch
ein wunderbar böses Riff und durch schön eingesetzte Soli-Gitarren überzeugen
kann. Wären alle Songs auf solch einem hohen Niveau, gepaart mit der
Produktion von "Liberation", dann hätten wir einen neuen
Primus in den Startlöchern. Doch da mein Wunsch hier nur der Vater des
Gedanken ist, werde ich sehr schnell durch die harten Fakten der Scheibe
eingeholt. Na, immerhin steigt nicht nur der TSV 1860 München in die 2.
Liga ab, der FC 1349 Norwegen flattert gleich hinterher. Hoffen wir auf
einen sofortigen Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga! |
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:: Review II ::
Kompromisslos und ohne viel Trara kommen 1349 mit ihrem neuesten Werk, namentlich "Beyond The Apocalypse",
daher. Und so apokalyptisch, wie im Titel schon angegeben, geht es auch los mit "Chasing Dragons", wohl einer
der besten Songs auf dem Album. Mit bahnbrechender Härte, nicht zuletzt durch Satyricons Frost an den Drums,
schlägt sich das Album durch die Gehörgange und zermartert wohl jeden noch so harten Schwarzmetaller. Von den
ersten Songs, wie dem gleichnamigem Titeltrack, bis hin zu "The Blade" gibt es hier knapp 50 Minuten reinsten
Old School Black Metals, der sich dennoch schön frisch und neu anhört.
Allgemein wird das Wort "melodisch" nicht wirklich groß geschrieben im Hause der Nordmänner. Candlelight Records
hat da wohl nicht zuviel versprochen, als sie von "modern blackened metal art" für alle Fans von Mayhem,
Darkthrone und anderen Helden vergangener Tage sprachen. Wie Immortal oder Darkthrone klingen 1349 zwar nicht
und auch mit anderen Bands weiß ich keine Vergleiche zu machen, aber das darf man an dieser Stelle auf keinen
Fall negativ werten. Dafür sind die Jungens einfach zu eigenständig, obwohl hier und da die Gitarren stark an
Satyricon der extravaganten Zeiten erinnern. Ob das beabsichtigt war oder nicht, lässt sich an dieser Stelle
nicht sagen. Die technisch arrangierten Gitarren mögen am Anfang noch etwas chaotisch klingen und die Songs
somit schon fast etwas zerstören, doch nach einigem Hinhören gehen die Lieder auf und werden "bangtauglich".
Minuspunkt allerdings ist, dass die für den Black Metal wichtige düstere Atmosphäre fehlt. Dies lässt sich
durch die technisch versierten Arrangements der Gitarren sowie der Drums erklären.
Auf jeden Fall sei sicher gestellt, dass 1349 ihren Weg machen werden. Wurde auch mal wieder Zeit, dass etwas
Neues aus Norwegen kommt und uns hier in Deutschland zu begeistern weiß. Lasst uns hoffen, das wir diese Combo
demnächst auch wieder in unseren Breiten live erleben können. Bis dahin versüßt euch die Zeit mit "Beyond The
Apocalypse". Ihr werdet es nicht bereuen.
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