TODTGELICHTER - Fluch/ Sog in den Wahnsinn
Fluß der Qual
Karge Landschaft
In toter Welt
Zorn und Leiden
Glück verfällt
Qualen ziehen sich
Durchs Land
Pest und Ratten
Des Todes Hand
Fluß der Qual
Nichts verschonend
Reißt alles mit
Lässt das Leben
Kalt zurück
Fluß der Qual
An den Ufern treiben Leichen
Einst erfüllte sie das Leben
Zernagt, zerfressen und zerfallen
Wandelnd auf der Fäulnis' Wegen
Fluß der Qual
Ein endloser Strom
Nichts kann ihn halten
Dem Geist des Lebens
Ist der Tod entsprungen
Die Vergangenheit hat sich abgewandt
Zu spät
Fluß der Qual
Reiß mich los
Fluß der Qual
Von den Ufern der Lebenden
Fluß der Qual
Nimm mich mit
Nimm mich mit
In deine Welt
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Seelenfahrt
Des Abgrunds Klang
Der mich fängt im Seelennetz der Schmerzen
So reist ein Geist voll Leid durchtränkt
Durch Irrwege des selbst erbauten Kosmos
Die endlosen Schatten
Fressen, nähren sich von leblosem Gebein
Des fahlen Körpers
Kein Halten
Kein Rasten
Auf einem Pfad des Nichts
Kahle Höhlen
Dunkelheit verdrängt das Licht
Das seinen Kampf
Schon lang verlor
Der Angst getrotzt
In jeder Sekunde
Pocht das Blut
In den Venen meines Körpers
So schliesse ich die Augen
So schliesse ich die Augen
Für die Seelenfahrt
Nur für einen Augenblick
Doch wird sich nichts ändern
Ich reisse sie auf
Weit auf
Doch kann ich nichts erblicken
Ausser die Schmerzen, die sich ergießen
Denn sie waren schon immer da
Haben meine Seele entfacht
Auf einem Weg, fernab des Lichts
Schatten des Todes steigen auf
Über diese Welt
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Ende einer Existenz
Das ist das Ende
Das letzte Korn der Sanduhr
Es ist Zeit
Es ist Zeit
Für totes Fleisch
Das Gefühl, wie der Puls verklingt
Und der Atmen Zug um Zug
Um's letzte bißchen Leben ringt
Der Kalte Hauch, der nun bettet
Den Körper In das Leichentuch
Kein Entrinnen, kein Entkommen
Welch lieblich, süßlicher Geruch
Er nimmt dich mit
Auf die letzte Reise
Wehr dich nicht, es ist vergebens
Er holt
Was ihm gebührt
Ist das, was ewig währt
Spürst du
Wie du ihm gehörst
Spürst du
Wie er dich ergreift
Starr vor Kälte
Und doch frei
Man reist nicht lange
In sein Reich
Auf Ewigkeit
Ein Leben lang
Dem Tod geweiht
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Uralte Schatten
Nicht alles, was heut schön und rein
Muss morgen noch erhalten sein
Was heut die Menschen so geliebt
Holt morgen die Natur zurück
Nebelschwaden ziehen leise
Durch den Wald und übers Naß
Geisterhafte Glockenklänge
Klagen von der Toten Hass
Zu mächt'ger Ton für Menschenohr
manch einer den Verstand verlor
Und wen die Glocken erst erkannt
Den treibt's im Wahnsinn übers Land
Erwachend von der Glocken Klang
In jener Nacht ward ihm ganz bang
Der Klang, so grausam, lieb zugleich
Zieht ihn hinfort zum Totenreich
Mit Grausen, ebenso verzückt,
Man weiß nicht vorwärts noch zurück
Schlußendlich treibt es ihn hinein
In des Waldes Äst' hinein
Es drängt ihn hin zu diesem Ort
Zu suchen jenes klanglich Wort
Entrückt ist nun die Menschenwelt
Der Geisterglocken Klang- er schellt
Treibt ihn hinfort, hinab zum See
Wo tote Seelen schlafen nie
Folge uns, ins Wasser rein
Nicht lange, und schon bist du mein
Verdränge das, was dir bekannt
Und gib dich ganz in meine Hand
Der Wahnsinn...
Während die Klänge
In seinem Geiste Netze spinnen
So einsam auf seinem Wege
Träumend von schönen Dingen
Doch sieht er sie zugleich
Aus seinen Händen rinnen
Weiter zieht es ihn
Runter ins Tal zum Seebett hin
Mehr und mehr
vernebeln die Klänge seinen Sinn
Zu tot für die Lebenden
zu lebendig für die Toten
Ewig während die Klänge
In geiferndem Hass
Lass fall'n alle Zwänge
Tauch ein in das Nass
Versunkene Seelen
Greifen nach dir
Das Leben, es schwindet
Ew'keit winkt dafür
Verfallene Körper
Ein niedriger Preis
Tauch ein in die Zukunft
Die Unsterblichkeit
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Existenz aus Nichts
"Cogito Ergo Sum"
Fuck Off
Ich schaue in den Spiegel
Und sehe leere Augen
Ich schaue in den Spiegel
Und sehe mich
Wandernd auf dieser Erde
Im freien Fall befindlich
Denkend, aber nicht Seiend
Verflucht zu Sehen
Verflucht zu Hören
Verflucht zu Erkennen
Das, was uns umgibt
Durchdringt
Umhüllt
Und die mit Blindheit schlägt,
Die blind sein wollen
Diese Erkenntnis verfluchend
Umherirrend
Gleich einem verwundetem Tier
Welches auf Erlösung wartet
Hoffend, trachtend, verzweifelt trachtend
Nach dem Selbst
Nach meinem Selbst
Doch alles, was ich fand
Ist das Nichts
Oh, du mein ständig treuer Begleiter
Freund und Weggefährt'
Du
Der du mich gebarst
Vergib mir... ich bin dir überdrüssig
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Die tägliche Wandlung
Wenn der Tag
Im Sterbebette liegt
Sich windet und quält
Das Himmelszelt
Durchdrungen Rot
Sich nun endlich sehnt
Nach dem Ende
Dem Vergessen
Des Tages Last verlierend
Abgelöst vom Dunkel der Nacht
Dem Zwielicht entgegen In der Nacht
Mannigfaltig Farben
Sich entfalten wunderbar
Das, was am Tage hell und klar erkennbar
Zwar bestehend
Sich aber nun
Vom Schimmer des Mondes beschienen
Fahle Schatten werfend, wandelt
Nacht für Nacht
Gewöhnt sich das Auge
Mehr an die nächtlich' Pracht
Doch kurz die Zeit
Die der Seel' bleibt
Sich an dieser Kost zu laben
Denn fern am Horizont nun
Die Nacht
ums Überleben kämpft
Und die ersten Sonnenstrahlen
Die nächtlich' Phantasie
Vertreiben
Der Tag
Nun mit aller Kraft
Ins Dunkel dringt
Um auch den letzten fahlen Schimmer
Den die Nacht gebracht
Zu Tilgen
Und mit dem Erstarken des Tages
Der alles grausig klar erkennen lässt
Kommt der Schmerz
Der verfluchte Schmerz...