NARGAROTH - Geliebte des Regens
Manchmal wenn sie schläft
Manchmal wenn Sie schläft, wage ich nicht zu müden,
denn im Tod ist Zeit genug um auszuruhen.
Meine Blicke fallen auf Sie
und meine Gedanken beginnen neue Pfade zu begehen...
Manchmal wenn Sie schläft denke ich an Träume,
die Ihr selbst im Schlaf keinen Frieden geben.
Manchmal wenn Sie schläft sehe ich die Schatten,
die Sie hinter Ihren Lidern jagen.
Manchmal wenn Sie schläft rufe ich den Regen,
der sanft auf Sie hernieder fällt.
Manchmal wenn Sie schläft, tropft er dann auf Ihr Gesicht,
um Ihre rotgeweinten Augen zu kühlen.
Manchmal wenn Sie schläft rauscht wilder Wein,
und wilder Efeu deckt Sie zu.
Manchmal wenn Sie schläft lege ich Ihr
blaue Astern aufs Herz.
Manchmal wenn Sie schläft bin Ich der Regen,
der auf Sie hernieder fällt.
Und manchmal wenn Sie schläft riecht Ihr Haar,
wie frisch gefallenes Laub.
Manchmal wenn Sie schläft fällt weiter der Regen,
und so braucht Sie nicht zu weinen.
Manchmal wenn Sie schläft fällt weiter das Laub,
und so braucht Sie nicht zu fallen.
Manchmal wenn Sie schläft denke ich an's Meer,
das Macht besitzt, doch kein Erbarmen weiß.
Manchmal wenn Sie schläft enthüllt dann ein Blitz
ein Lächeln, das (vielleicht) endlich Frieden verspricht.
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Wenn Regen liebt
Einst rannte ich durch wilde Flur
Bekleidet mit mei'm Herzen nur.
Doch es bot mir keinen Schutz,
zerrissen war's durch menschlich' Schmutz.
Ich rannte Wege unbekannt.
Ich schrie die Tränen tief ins Land.
Verfluchte der mir's Leb'm geschenkt
und fragt wer mein Geschicke lenkt.
Die eigenen Geschicke sind gelöst,
aus der Macht der eigenen Hand.
Doch wer zeichnete dann die Pfade,
die mir nahmen den Verstand.
Der Regen fiel auf meine Haut,
tränengleich - es war mir so vertraut.
Ich breitete die Arme aus,
und schrie meinen Schmerz hinaus...
So genoß ich seine Tränen
Die da fiel'n auf meine Haut.
So kühlte er auch meine Lider,
unser beider Schreien wurde laut.
Ich legte mich ins feuchte Gras
und sang was ich aus den Wolken las.
Und ich verstand die Zeilen, die der Dichter schrieb:
Das Regentropfen Tränen sind, die da fallen, wenn Regen liebt.
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Von Scherbengestalten und Regenspaziergang
Blutend und gehüllt in Lumpen,
die einst war'n mein Kampfgewand,
schleppe ich mich über Leiber,
die in Scherben ich vorfand.
Die Scherben schneiden tiefe Wunden.
Strafen meinen Hochmut tief.
Und es geißeln mich die Geister,
die ich in finstren Zeiten rief.
Ich wollt' nicht hören jene Stimmen,
die mich einst vor mir gewarnt.
Jetzt muß ich mein Schicksal leiden,
und will kein Gott der mir erbarmt.
Ich bin nicht mehr der blind-naive
Junge der an Honig glaubt.
Der köstlich schmeckt wenn man vergißt,
daß man ihn zuvor geraubt.
Doch nun zieh' ich's vor zu schweigen,
daß Du lauschst nun meinen Weg.
Den ich in Melodien geschrieben,
damit auch du ihn gehst.
Weint für mich der Regen? Weint für mich ein Gott?
Wann am Ende meines Weges, wartet mein Schafott?
Ihr hört mich niemals klagen! Ihr hört mich niemals schrei'n!
Denn von den 1000 Scherben werde ich die größte sein!