NAGELFAR - Hünengrab im Herbst

Seelenland

Als der Himmel sich schwärzte
fielen unsere Brüder.
Mit dem sterbenden Licht 
eines klaren Wintertages
erlagen ihre Körper
dem blutroten Schnee,
und über weite Felder - der Trauer -
sah ich den Krieg... 

Unter kahlen Bäumen
blieb Ich allein zurück.
Mein Flegel blutbeschmiert
und meine Seele vernarbt in Ewigkeit,
schrei’ ich hilflos
in die kalte Winternacht.
Dort, wo die Berge sind, weinen die Feen
um diese Schlacht.

Alles weicht Stille.
Mein Freund, der Wind, er trauert.
Im schmerzfahlen Mondschein
verzerrt mein Gesicht...
Eine Maske der Bitternis und der Dunkelheit
die meine einst liebende Seele verdammt...

Und ich kenne die Kälte der Nacht.
Ich weiß um den Frost des inneren Ichs
und ich, der Zeuge des Sieges...
ich, der Sieg...

Aber, als die Elfen starben
mit den Feen und Wäldern
und ich mich stehen sah, allein
auf dem Schlachtfeld meiner Seele
bin ich... für immer... gestorben...
in Ewigkeit... in Ewigkeit...
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Schwanengesang

Verklungene Mären 
in des Skalden Hall
Als der kühne Degen
am Saume des Waldes den Hauch vernahm
Ein Hauch waidlichen Stolzes
vermummt in Hut und Mantel
Gar groß war der Wonnerausch
der seine Seele beflügelte

Gleich einem Sturmhengst
dem lockenden Gewieher 
nachpreschend -
seiner Bestimmung entgegen...

"Dies geschah als des Wodanbaumes Blätter ihren frischgrünen Glanz verloren,
der letzte Nagel der Vollendung des Totenschiffs gereichte
die Midgardschlange sich im grimmen Haß hob
der Fenriswolf heulend an seinen Fesseln riss -
als sich das große Weltenjahr dem Ende zuneigte"

Den Armen des Tages
auf Wundermären entzogen
brausen die sturmgleich -
der Zwölfmannstarke mit dem Einäugigen -
über blühende Flure
den Unholden entgegen
Groß ist das Kampfgetöse
als Gungnirs Schaft die wilden Horden überfliegt.

Und groß ist
der des Drichten Klinge
verbreitende Schrecken
seiner Bestimmung entgegen...

"Dies geschah als kein Frühling mehr nahen wollte,
die Raben vor Lust krächzten
aus Bergschluchten das Freudengeheul blutgieriger Grauwölfe schallte
kein Wehrgeld bezahlt und keine Freundeshand begraben wurde
als die Götter ihrer Sühne schuldig wurden"

Ein Unhold folgt dem anderen
in Hellias Reich
Doch als die Schlacht gewonnen
der letzte den Streichen 
der Verbündeten weichen musste
fand eine Gere von Walkürenhand geführt
ihren Weg in des Drichten Herz...

Rot färbte sich der Boden
rosenrot wie der Himmel der untergehenden Sonne
Mit letztem Herzschlag erreichten
die Worte Walvaters des Waidmanns Gehör:

"Höchste Zeit ist es , meine Heerscharen zum Streite zu rüsten."
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Hünengrab im Herbst

Wertensuche Fährtensuche Gefährtensuche
Auf den verborgenen Pfaden der Ahnen
Wohin führt er uns?
Seine Abzweigungen?
Wo endet dieser Fluß ohne Ufer, ein uferloser Fluß?
Schau’ in den Spiegel und blicke hinter diese bloße Projektion!
Finde die ewigen Werte und entdecke ihren Kreislauf!
Folgt dieser für Euch hinterlassenen,
fast verschwundenen Spur,
einer Fährte, verschwommen und doch klar in sich selbst.
Findet Euch in dem Erfahrenen!
Erwache aus dem erzwungenen Traum
das Vergessen drängt unser Handeln 
auf diesem uns vertrauten Boden

Mondfeuer - Ein Kreuz muß brennen
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Bildnis der Apokalypse

Der Wind, er weint verlogene Tränen.
Der Fluß, er droht das Gelände zu schwemmen.
Jedem leben ein Ende gesetzt 
Wird die Horde gegen die Schöpfung gehetzt.

Der Marsch der Flammen ist begonnen,
und unser Reich zurückgewonnen.
Herr über Leben, Herr über Tod
Ich bringe mein Opfer, Vater, ihren Tod.

Sterbe (Stirb), Du wirst mich wiedersehen.
Sterbe (Stirb), durch meine Tore wirst du gehen.
Sterbe (Stirb), nur der Tod ist wunderschön

"Ich werde leben, 
Du bist tot. 
Meine Hände kleben blutrot."

Stirb, Du wirst mich wiedersehen.
Stirb, durch meine Tore wirst du gehen.
Stirb, nur der Tod ist wunderschön

Der Marsch der Flamme ist begonnen,
unser Reich war zurückgewonnen.
Herr über Leben, Herr über Tod
Ich bringe mein Opfer, Vater, deinen Tod.

Stirb, und du wirst mich wiedersehen.
Stirb, durch meine Tore wirst du gehen.
Stirb, nur der Tod ist wunderschön.

"So tretet fest auf diese verbrannte Erde
Schaut übers Land wo eure Väter ruh´n.
Fast euer Schicksal fest, auf das wir 
niemals vergessen werden euer Tun."
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Sronthgorrth (Das dritte Kapitel)

Endzeit
Mondschatten

Der Ewigkeit - Träume
Der Vergangenheit - Irrwege
Meiner Kräfte - Herkunft
Des Erbes - Mißbrauch

Ein Wanderer
Wonach gereicht es? 

Herrscher über Hüllen
Der Frühling erstarb auf meinen Lippen 

Doch da...
...im Frühnebel - ein Funken - heidnischer Schönheit!

Sonnenfinsternis - meine Zeit
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Der Flug des Raben

Ein Rabe erscheint.
Der Ruf erklingt aus dem tiefen Wald
getragen ans Ohr der Jungfrau.
Auf kalten Winden, für die er
niemals bestimmt ist, bringt er
Vernichtung und Tod.

Nimmermehr - krächzt er,
den Dolch hoch überm Haupt.
Tränenkalt stoße ich
die Klinge in mein Herz.

Unter den schwarzen Augen des Raben
sinkt mein Körper in den Schnee.
Mein Blut fließt lautlos in die Nacht.
Der Ruf trägt dessen Kunde übers Land.

Nur für die Ohren der Liebe,
für die der Dolch geglänzt,
bricht der Schrei die Nacht -
der Mond weicht Schmerz...

Der Wald schweigt.
Stille bricht tot.
Das absurde Wispern
der Angst vor dem Leben.

Nimmermehr - krächzt der tote Mann.
Seine Schwingen tragen ihn fort.
über den Tälern wird er kreisen,
um seine Ewigkeit der zu verkünden,
die diese Botschaft niemals erhalten will.

Der Rabe wird sie nimmermehr hören,
denn tote Worte hallen still...