LUNAR AURORA - Elixir Of Sorrow

Zorn aus Äonen

...und ich hasse, was mich jemals band 
an des Fleisches blinde Augen, 
graue Äonen meines Seins.

Kalter Zorn, mein einziger Begleiter. 
Kein Trost und keine Hoffnung
in diesem totgeborenen Ewigkeiten.

Erstickendes Geschrei, Schreie alten Sterbens.
Des Fleisches fahle Pein 
blutet aus meinem Herzen, blutet aus meinem Sein
...blutet aus meiner Seele.

...und ich ersehne und erflehe meines Sterbens letzten Atemzug
am Blutportal zu ewigem Tod.

...denn ich hasse, was mich jemals band an des Lebens Kerkerwand...
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Augenblick

Wer trägt dieses Licht, das bindet und befreit, 
in Ketten schlägt und Eisen teilt?

Im Mahlstrom menschlicher Sehnsüchte, 
erstickend an Ängsten und Wünschen,
greift die suchende Hand ins Nichts... 
...ins Jenseits

Nächtlicher Todesschrecken wie Besessenheit, 
treibt den Reisenden in Dunkelheit.
Und die tausenden Klauen des Wahnsinns 
zermahlen den Geist, zerfetzen die Seele.

So leg' ich meine Waffen nieder, 
denn niemals schnitten sie das Feuer!
So laßt mir doch den einen Dolch, 
vom Licht des Mondes geschmiedet,
denn Altes scheint so wert und teuer!

Im Nebel menschlichen Bewußtseins,
mit taumelden Schritten und gebrochenen Gliedern
scheint sein Licht aus dem Nichts... 
...ins Jenseits.

Ist es dieses Licht, das bindet und befreit?

Mit alter Hand berührt er mich, 
läßt Leben, Tod und sterben walten,
zeigt Licht und zeigt wo Dunkelheit, 
läßt mich den Stab des Meisters halten.

Doch einst, im Trüben wie im Kalten 
starb die Seele, starb allein.
Spürte wie die Hand des Alten 
im Wissen um des Lichtes Schein...
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Kerkerseele

Flehende Augen im tanzenden Mondlicht, 
in Bitterkeit wandernder Blick,
über tote Träume und sterbende Hoffnung, 
in sterbenden Welten...

Weinende Seele, schleifend in Ketten, 
dort, entlang der Kerkerwand.
Schmerz fließt in diesen Mauern, 
der Schmerz des Lebens Kraft...

Flehende Stimme, flüsternd, ohne Worte, 
doch mehr als jeder Worte Klang.
In diesem Echo von Untröstlichkeit. 
Dort entlang der Kerkerwand....

Weinende Augen in sterbendem Mondlicht, 
Zeugen ihres Glanzes Tod,
Zeugen entschwundender Wege. 
Dort, entlang der Kerkerwand...

Kerkerseele, in tausend Qualen, 
in Tränen zerfließt die Erinnerung,
in schwarzem Nichts, entlang der Kerkerwand...
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Hier und jetzt

Form und Leben zerrann zu einem schattenhaften Klang,
und selbst der Tod verging in diesem Sog der Leere.
Alles fiel in sich zurück, alles ward nur kurzes Glück.
Das Ende ist dies nicht, wohl aber auch kein Neubeginn...

Dieses Nichts ist Licht und Dunkelheit.
Unendlich, und doch ohne Zeit.

Alle Welten sind hier und jetzt zugleich.
Unendlich, und doch ohne Zeit.

Was blieb kommt nun zur Ruhe, der Eispalast schließt seine Tore,
und den Rest zerstreuen Winterwinde in alle Tiefen dieser Leere.
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The Unknown Dead

Behold the flowers of a spring so soon, 
its harvest leaf in foul brown bloom. 
Whirling fog and a cauldron of stew, 
a seer's drench haggard witches' brew.

Es werde Nacht...

Trembling choirs from children in their graves mouldring so young. 
Old corses' morbid grace.
Oh, I hear them, still don't fear them!

...und es werde Finsternis!

Here's to you ye unknown Dead! 
Twinkle at your misthung battlefield 
or breathe in the moist den's bed.

Dem Totenvolk der Kelch des Sehens...

Uncloak me miracles from a Kingdom. 
Come, king of the woods, lords of the Atlas,
whispering takes long lost and gone.

Den Lebenden der Trank des Hexers!

From bloodstained Stargates to hellish forges 
and skyelad summits to the eeriest gorges.
But now depart for my road goes yonder, 
a road that darkens while in light I wander.
But pierced with beams when everything's sombre.

Geht jetzt!
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Unrast und Leid

Koste von den brackigen Rinnsalen, 
zwischen schlammigem Gestein und stinkender Erde meines einsamen Totenackers. 

An großem Durst musst Du wohl leiden, 
denn lang und quälend war Dein Weg. 
Störe Dich nur nicht an dem Leichengift, 
nimm es als mein betörendstes Geschenk. 

Du wolltest doch träumen... 

Erkenne nun die Umrisse im Nebel, 
Schreckgestalten im Atem des Todes. 
Stumm und dunkel waren sie immer bei Dir, 
auf Deinem sehnsuchtsvollen Weg zu mir. 

Deine Suche in steter Furcht nach einer Heimatstatt 
wurde zu einem unbedachten Wunsch nach Frieden. 
Doch Raben und Sturmvögel behüten Dich nun 
und der aufgehende Mond beleuchtet ein offenes Grab. 

Nun da Dein Durst gestillt, 
werde ich mit gebeugten Schultern Dich begleiten, 
in das kalte Erdreich meines Totenackers. 

Nimmermehr soll man mir zürnen, 
denn ich kann meine lidlosen Augen nun mal nicht schließen. 

Ewig rinnen Tränen über meine rollenden Augen, 
bilden brackige Rinnsale auf meinem Totenacker. 
So sitze ich nun wieder unter einem toten Baum 
und erzähle Geschichten in der Sprache der Träume. 

Du wolltest doch träumen...