ABUSUS - Lichter, Gedanken & Lieder...

Helle, junge Seele, sing

Wie der Funke in dem Stein 
Wie der Blitz in meiner Brust 
Ruht die Note in dem Reim 
Lass das Wissen nie gewusst 
Blitz und Funke mag vergehen 
Wenn sie niederfahrend zünden 
Flammen werden auferstehen 
Und zum Brande sich verbünden 
Helle, junge Seele, sing 
Feurig über all zu Hohe 
Flamme, zünde und erlisch 
Oder wachs zu mächtiger Lohe
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Im Schützengraben

In Frankreichs Erde habe 
Wir uns hinab gewühlt 
Und lauern im Schützengraben 
Von welscher Erde durchkühlt 
Wir lauern nachtdurchfrostet 
Und regenübertrauft 
Die treue Büchse rostet 
Am Kolben liegt die Faust 
Wir lauern am Waldesrasen 
Altweibersommer weht 
Der Mond baut Silberstraßen 
Zum Feind, der drüben steht 
Wir liegen wie in Grüften 
Unter Mond und Sonnenschein 
Und saugen das fremde Düften 
Der welschen Erde ein 
Granaten gurgeln und krachen 
Und streuen Tod umher, 
Wir lauern und warten und wachen 
Die Augen werden uns schwer 
Wir hören des Nachts im Walde 
Die Totenkäuze schreien 
Der Graben kann uns, wie balde 
Zum Grab bereitet sein 

Die Nebel fallen und steigen 
Die Blätter treiben ihr Spiel 
Herz, Herz, du solltest schweigen 
Und redest, ach, so viel! 
Herz, Herz, warum dich kränken 
Mit Schatten goldener Zeit? 
Du sollst nichts anders denken 
Als deines Volkes Leid! 

Wir mögen in Lumpen hungern 
Durch Frost und Feindesland 
Nur du, du sollst nicht hungern 
Mein Volk und Vaterland!
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Still geleitet eine Kugel mit

Ihr schleicht durch die graue Welt 
Dunkler Nebel hüllt die falsche Welt 
Ihr äugt nicht ehe Ihr vorwärts geht 
Und horcht nicht ob es Stimmen weht 
Vor Euch vielleicht am Waldesrand 
Liegt der Feind Hand in Hand 
Liegt er im Holz versteckt 
Von eurem eigenen Rauch verdeckt 

Mit blinder Funkelaugen Gier 
Zählt ihr still ab: Eins - Zwei - Drei - Vier 
Ihr schleicht hervor, gedeckt, geduckt... 
Ein Zweiglein knackt, die Waffe zuckt 
JETZT 
Zäh zerreisst der graue Rauch 
Ihr feuert ohne dass es Meldung braucht 
Am Waldesrand hockt der Tod und pfeift 
Fühlt Ihr, wie scharf sein Atem streift? 
Es zischt vorbei an Ohr und Blick 
Schärfer als ein Messerschnitt 
Still geleitet eine Kugel mit 
Die eine, die Dir selber gilt 
Die Dir auf Herz und Leben zielt 
Ihr Flughauch löscht das kleine Licht 

Die eine Kugel hörst du nicht...
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Ich habe Hass getragen

Es liegt ein Held begraben 
In Kaisers Mantel gehüllt 
Das Herz und Hände haben 
Die letzte Pflicht erfüllt 
Von meines Bruders Ende 
Ich tapfer singen will 
Das Herz und liebe Hände 
Nun liegen tief und still 
Der Ring ist nicht zerspalten 
Der uns so treu umfing 
Mein Bruder, es bleibt beim Alten 
Nur weiter wurde der Ring